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Die Kirche Herz-Jesu

Geschichte

Burbach entwickelte sich durch die Industrialisierung besonders um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert durch die ansässige Stahl- und Montanindustrie rasch. Für die zahlenmäßig stark angewachsene Gruppe der katholischen Einwohner wurde bereits in den Jahren 1869 bis 1873 in der Burbacher Bergstraße die neogotische St.-Eligius-Kirche errichtet.

1905 war die Zahl der Katholiken auf 25.424 angewachsen, so dass Pfarrer Heinrich Assenmacher den Neubau einer weiteren katholischen Kirche anregte.

1910 stellte die Burbacher Hütte den Baugrund für eine neue katholische Kirche zur Verfügung. Der Bau begann unter der örtlichen Bauleitung des Architekten Karl Kremer am 10. November 1912. Die Grundsteinlegung erfolgte ein halbes Jahr später, am 1. Mai 1913. Bereits am 5. Juni 1914 wurde von Dechant Echelmeyer der erste Gottesdienst gefeiert. Am 8. Juni 1916 wurde die Kirche durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum eingeweiht und von Pfarrer Philipp Maß seelsorgerisch übernommen.

Bis zur Beurkundung am 18. November 1921 wurde die Kirche Herz-Jesu als Filiale der Pfarrei St. Eligius geführt; die Pfarrei Herz-Jesu wurde erst 1922 offiziell eingerichtet

Während des zweiten Weltkrieges wurde die im Jahr 1944 durch Bomben so stark beschädigt, dass sie bis zum Wiederaufbau im Jahr 1950 nicht mehr von der Gemeinde genutzt werden konnte. Als Notkirche dienten zunächst die St.-Anna-Kapelle des nahegelegenen Burbacher Hüttenkrankenhauses, dann zwei Holzbaracken, die auf dem Kirchvorplatz in der Hubert-Müller-Straße errichtet worden waren. In der Nachkriegszeit wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Fritz Thoma wieder aufgebaut und umgestaltet. Von 1949 an übernahm Josef Paulus die Aufgabe des Seelsorgers. Unter seiner Federführung wurden die Aufbauarbeiten am 30. Juni 1950 beendet. Im Jahr 1958 wurde der Hochaltar durch einen Sakramentsaltar ersetzt.

Die Nachfolge trat Pfarrer Alois Bettscheider an, der bis Juni 1967 in der Pfarrei tätig war. Während seiner Amtszeit wurde hinter der rechten Chorseite der Kirche ein Kindergarten erbaut und im Jahr 1963 eingeweiht; das dazugehörige Pfarrheim wurde im Jahr 1965 eingeweiht. Die nur zehn Monate währende Nachfolge trat Pfarrer Rudolf Schneiders an, der jedoch am 23. Januar 1969 im Amt verschied.

In der Folge übernahm Pfarrer Vinzenz Kiefer die Pfarrei. Er führte in seiner Amtszeit zwischen 1985 und 1988 ausgedehnte Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen durch. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde ein Sakramentsaltar aufgestellt, die Marienkapelle wurde umgestaltet und die Orgel in den beiden Querschiffen abgebaut. Eine neue Orgel, aus Teilen der alten bestehend, wurde 1992 von der Firma Mayer auf der Empore errichtet. Zudem wurden die Gewölbezwickel und die Apsis ornamental ausgemalt.

Von 2003 bis 2019 war Herz-Jesu die Kirche des „Klosters am Rande der Stadt“, das von den Schwestern der Hl. Klara betrieben wurde. Johannes Kreier wurde das Rektorat über die Kirche übertragen.

Die ehemalige Pfarrei Herz-Jesu wurde im Jahr 2004 der einstigen Mutterpfarrei St. Eligius wieder eingegliedert.

 

Architektur

Die neoromanische Basilika ist dreischiffig. Ihre Doppelturmfassade ragt minimal über die Breite des Mittelschiffes hinaus. Ein breiter Fassadenmittelteil wird von zwei schlanken, dreigeschossigen Türmen eingefasst.

Der große, auf Fernwirkung hin konzipierte, nahezu 60 m hohe Vierungsturm wird im Freigeschoss vom Quadrat ins Sechzehneck überführt. Er ist an vier Seiten von achteckigen Ecktürmen begleitet.